Prinzipien

Verluste an der Börse reduzieren: 3 Tipps

Ein Stoppkurs allein reicht noch nicht aus, um die Risiken, die an der Börse lauern, zu reduzieren. Es gibt jedoch zum Glück noch mehr, was Sie tun können. Einige Maßnahmen finden Sie hier aufgelistet (vor allem der 2. Punkt ist wichtig!):

1. Gewinne mitnehmen

Trotz allem “Gewinne laufen lassen” könnte man ab und an auch mal Gewinne mitnehmen. Eine gute Methode ist zum Beispiel, den ursprünglichen Einsatz zu verkaufen und nur mit dem Gewinn weiterzumachen. Wenn Sie zum Beispiel mit 10.000€ in eine Aktie eingestiegen sind und heute notiert Ihr Depot bei 15.000€, könnten Sie Aktien im Wert von 10.000€ verkaufen und 5000€ im Depot belassen. Auf diese Weise machen Sie auf alle Fälle keinen Verlust, nehmen sich aber auch nicht die Chance auf weiteren Gewinn.

Eine weitere Ausprägung des Prinzips “Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen” ist die Bereinigung des Depots. Wenn Ihr Depot zum Beispiel 5 Aktien aufweist, von denen 3 im Plus und 2 im Minus sind, neigen die meisten Anleger dazu, die Gewinner zu verkaufen. Sinnvoller wäre es jedoch, das Depot zu bereinigen, indem man die schlechteren Werte abstößt. Denken Sie daran: Gewinner neigen dazu, auch weiterhin zu gewinnen. Verliereraktien dagegen bleiben häufig auch weiter schwach.

 

2. Depot breit streuen

Eine weitere, wichtige Maßnahmen ist, das Depot zu diversifizieren. Setzen Sie nicht alles auf einen Wert. Denn wenn Sie mehrere Aktien im Depot haben, vergrößert sich einerseits die Chance auf einen Volltreffer und verringert sich andererseits der Einfluss einzelner “Kursversager”. Kaufen Sie Aktien aus verschiedenen Ländern, Branchen und Größenordnungen. Studien haben ergeben, dass eine Beimischung von kleineren Aktien (“SmallCaps”) den Ertrag eines Depots deutlich steigern kann. Die Basis sollten jedoch solide, dividendenstarke Unternehmen bilden; besonders dann, wenn Sie zu den eher risikoscheuen, konservativen Anlegern gehören.

Wie viele Aktien man im Depot haben sollte, dazu gibt es eine Reihe unterschiedlicher Ansichten. Während einige Autoren die Meinung vertreten, es sollten rund 50 Aktien sein, um das Risiko möglichst gering zu halten, sind andere Autoren der Meinung (unter ihnen Warren Buffet), man sollte nie mehr Aktien im Depot haben, als man sich zutraut, Kinder großzuziehen. Also in der Regel 2-4. Der Grund dafür liegt darin, dass man nur schwer 20 oder 30 Aktien regelmäßig überwachen und sich über alle Vorkommnisse auf dem Laufenden halten kann.

Dabei sollte man aber bedenken, dass Warren Buffet ein Börsenprofi ist, der Aktiengesellschaften ganz genau unter die Lupe nehmen kann und dies natürlich auch ständig tut. Daher sollte man als normaler Privatanleger, der in der Regel diese Expertise und Möglichkeiten nicht hat, meiner Meinung nach mindestens 10 Aktien im Depot haben, um das Gesamtrisiko auf eine größere Anzahl an Börsenwerten aufzuteilen.

Unserer Meinung nach bietet besonders das Internet die Möglichkeit, ein Depot etwas weiter zu streuen. Legen Sie sich ein Musterdepot mit Ihren Werten an (z. B. kostenlos bei Onvista) und lassen Sie sich die relevanten Informationen zu Ihren Aktien regelmäßig zuschicken (besonders geeignet ist hierzu die “News”-Funktion bei Google). Die Zeiten, in denen man mühselig alle Kurse und Daten aus verschiedenen Zeitungen zusammensuchen musste, sind ja Gott sei Dank vorbei.

Sie können Ihrem Depot auch andere Wertpapierformen wie etwa Anleihen und aktive Investmentfonds bzw. passive Fondsanteile (= ETFs) beimischen, um das Risiko zu verringern. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie in geeigneter Literatur.

3. Absicherung durch Optionen (Achtung: Nichts für Einsteiger!)

Optionen bieten auch eine Möglichkeit, das Depot gegen Kursrückgänge abzusichern. Dabei kauft man “Put”-Optionen, wenn man der Meinung ist, die Kurse werden in nächster Zeit zurückgehen. Trifft diese Prognose dann zu, nehmen die Optionen an Wert zu, während die Aktien an Wert verlieren und gleichen so den Verlust aus bzw. fangen ihn ab. Optionen gehören jedoch zu den risikoreichsten Anlageinstrumenten. Bevor Sie sich an diese Papiere wagen, sollten Sie sich unbedingt gut in die Materie einarbeiten und einige Erfahrungen auf dem Papier sammeln. Bei Optionen sind Totalverluste keine Seltenheit, bei Futures kann der Verlust Ihre Einlage sogar bei Weitem übersteigen. Daher rate ich Börsenanfängern von diesen derivativen Finanzinstrumenten unbedingt ab!! Das ist nur was für erfahrene Profis, die genau wissen was sie tun.

Auf der nächsten Seite kommen wir zum absolut wichtigsten Werkzeug, um Ihren Erfolg an der Börse dauerhaft zu sichern: dem Money Management.

 

Quelle: Text stammt von aktien-lernen.de